Kindergarten erweitern, Neubaugebiet realisieren, kaputte Straßen ausbauen oder sanieren – Hermersberg hat einige wichtige Projekte, die im nächsten Jahr umgesetzt werden sollen. Die Gemeinde muss dafür keine Kredite aufnehmen. In schwierigen Zeiten keine Selbstverständlichkeit.

Um bei den Projekten weiterzukommen, „brauchen wir unbedingt den Haushalt“, sagte Bürgermeister Erich Sommer (CDU) am Dienstag im Gemeinderat. Dass die Sitzung an diesem Tag stattfand, brachte den Bürgermeister mit Blick auf die Corona-Pandemie auf die Palme. „Ihr merkt, ich rege mich ein bisschen auf. Aber es geht auch um Verantwortung“, sagte Sommer, als er das Hickhack im Vorfeld beschrieb. Der ursprüngliche Termin musste abgesagt werden, weil sich niemand treffen sollte. Dann sollte im Umlaufverfahren über den Haushalt abgestimmt werden. Schließlich habe es geheißen, das sei bei diesem Thema nicht möglich. Nun gab es doch eine Präsenzsitzung, „weil wir nicht alle drei Tage irgendetwas umschmeißen können“. Die Fraktionen seien sich im Vorfeld einig gewesen, wie es hätte geregelt werden können, unterstrich Sommer. Auf Diskussionen verzichtete der Rat am Dienstag, zog die Sitzung schnell durch: Der Plan war vor Wochen bereits vorbesprochen worden.
Grund zu langen Diskussionen gab es ohnehin nicht. Hermersberg hat einen ausgeglichenen Haushalt, und die Finanzplanung für die kommenden Jahre sieht gut aus, verdeutlichte der Kämmerer der Verbandsgemeinde Waldfischbach-Burgalben, Andre Gundacker. Zudem wurden die Projekte der kommenden Jahre gemeinsam festgelegt. Wichtigstes Thema: der Ausbau des Kindergartens, den die Gemeinde von der katholischen Kirche gekauft hat. „Der ist noch nicht bezahlt, das Geld müssen wir noch überweisen“, sagte Sommer augenzwinkernd. Gekauft wurde die Einrichtung zum symbolischen Preis von einem Euro.

500.000 Euro sind für das kommende Jahr an Investitionen vorgesehen, wobei längstens seit der vergangenen Ratssitzung klar ist, dass am Ende eher Kosten von einer Million Euro zu erwarten sind. Wie es mit Zuschüssen von Land und Kreis aussieht, „das muss noch abgewartet werden“, sagte Gundacker.

Die Arbeiten an der Schulstraße werden abgeschlossen. Der Ausbau der angrenzenden Straße „Am Tauhübel“ soll starten. Die Planung für die Goethestraße, die als nächste saniert werden soll, wird auf den Weg gebracht. Auch die Planungen für die grundlegende Sanierung der Mehrzweckhalle sollen beginnen.

Neben dem Kita-Neubau ist die Erschließung von 27 Bauplätzen im Neubaugebiet „In der langen Dell“ ein Schwerpunkt. Um die geschätzten Kosten von rund einer Million Euro zu finanzieren, wurde vorsorglich eine Verpflichtungsermächtigung (800.000 Euro) beschlossen, die es erlaubt, einen Kredit aufzunehmen, falls doch erforderlich.

Eine Zwischenfinanzierung der Vorleistungen über einen Kassenkredit bei der Verbandsgemeinde, „den wird es wohl brauchen“, sagte Gundacker. Aber da die Nachfrage nach Grundstücken enorm groß sei, werde das durch den Verkauf der Bauplätze ganz schnell refinanziert. Hermersberg bleibt als Wohnort attraktiv.

Investiert wird auch in Freizeiteinrichtungen wie die Grillhütte am „Pferdsbrünnchen“. Dort werden Toiletten gebaut und die Stromversorgung hergestellt. Am Dorfmittelpunkt laufen die Arbeiten, sagte Sommer und informierte über Nachbesserungen bei der geplanten Schau-Destillerie und darüber, dass sich die Pfalzwerke um die Stromversorgung kümmern.

(Die Rheinpfalz)