Hermersberger Chöre beschließen 650-Jahr-Feier mit musikalischem Glanzlicht
„Mit diesem Konzert wollen wir einen musikalischen Abschluss des Jubiläums ’650 Jahre Hermersberg’ mit den verschiedenen Feierlichkeiten setzen“, erklärte der moderierende MGV-Sänger Markus Zimmer am Sonntagabend zum Auftakt eines Adventskonzerts in der katholischen Kirche. Gleichzeitig solle die in der Ortsgemeinde vorhandene musikalische Vielfalt durch verschiedene Gruppen dokumentiert werden. Mit Stolz verwies er auf die 138-jährige Tradition des Männergesangvereins „Frohsinn“, der mit rund 80 Sängern zu den größten reinen Männerchören in Rheinland-Pfalz zählt.

Nach machtvollem Orgelspiel von Willi Müller zur Eröffnung genossen die Besucher im vollen Gotteshaus die von der Empore aus erfolgte gesangliche Darbietung eines kleinen Ensembles des seit 1961 von Elli Zimmer geleiteten katholischen Kirchenchores. Danach war unter Leitung von Wolfgang Sieber der Auftritt des Männerchors angesagt, der mit vier Chorälen – darunter Friedrich Silchers „Sanctus“ und „Hymnus“ – sein hohes Leistungsniveau unterstrich. Es folgten zwei rhythmisch aufbereite Weihnachtslieder durch den mit über 70 Stimmen besetzten und von Verena Hartmann angeführten Chor mit Schulkindern aus Hermersberg und Höheinöd. In diesen besonderen rhythmischen Klangbildern hatte wohl kaum jemand die bekannten Melodien von „O du fröhliche“ und „Fröhliche Weihnacht“ je gehört.

Es folgte danach eine Spendenübergabe – auch aus Erlösen des Festakts zur 650-Jahr-Feier – an drei örtliche Einrichtungen. Mit den 2011 ins Leben gerufenen „Schwarzkelchen“ trat ein von 22 jungen Stimmen besetztes Ensemble auf den Plan. Chorleiterin Anja Schwartz hat für die Gruppe modernes Liedgut in englischer Sprache ausgewählt, darunter der bekannte Song von Elton John „Can you feel the love tonight“. Eine Bläsergruppe der Moosalbtaler Blasmusik intoniere unter Leitung von Andreas Müller in der Besetzung Alexander Müller, Felix Burkhard und Jochen Petry von der Empore aus zu Herzen gehende Musikstücke, dabei die bewegende Melodie „The Rose“ von Conny Rall.

Ein kleines Ensemble des Kirchenchores vereinigte sich mit ehemaligen Jungsängern des Männergesangvereins zu einem Klangkörper, der mit Sologesang von Hans Faust einen Melodienreigen weihnachtlicher Literatur gekonnt zu Gehör brachte. Willi Müller begleitete dabei mehrfach am Klavier.

Der vor 113 Jahren gegründete und mit 45 Stimmen stehende Kirchenchor glänzte danach in voller Besetzung mit Darbietung mehrerer Adventslieder. Die mit Posaunen-Begleitung intoniere moderne Komposition „Gloria“ aus Missa brevis von Christopher Tambling stellte der Moderator als eine Premiere vor.

Ein Quintett aus „Frohsinn“-Reihen widmete sich anschließend zusammen mit dem Pianisten Willi Müller und dem Solisten Hans Faust mit „Gebet“ aus Psalm 27 einem tiefreligiösen Thema, zu dem Wolfgang Sieber die Musik setzte. Auch zu zwei weiteren Sätzen – nun von dem etwas verkleinerten Ensemble „Frohsinn light“ dargeboten -– steuerte der Chorleiter am Ende eigene Bearbeitungen bei.

Nach zweistündigem Hörgenuss wurde diese konzertante Abschlussveranstaltung des Ortsjubiläums mit den beiden bearbeiteten Titeln „Gott hat mir längst einen Engel gesandt“ und „Dieses Kind“ mit großartigen Klanggemälden abgerundet. Mit Dankesworten an alle Mitwirkenden und Blumen für die Chorverantwortlichen verabschiedete Zimmer die große Besucherschar: „Dieser Abschluss war eine historische Veranstaltung und wir haben damit würdig dieses Jubiläumsjahr musikalisch abgeschlossen.“

Der zuvor erfolgte Spendenaufruf war auf offene Ohren und gebefreudige Hände gestoßen, so dass MGV-Vorsitzender Georg Eisenhuth später den stolzen Betrag von 1 500 Euro vermelden konnte. (Pirmasenser Zeitung)