Die Rudolf Ostermann GmbH aus Bocholt ist jetzt in Düsseldorf mit dem Mittelstandspreis 2009 ausgezeichnet worden. Der Versandhandel für Schreinereibedarf setzte sich gegen eine Vielzahl von Mitbewerbern durch.

DÜSSELDORF/BOCHOLT Im Publikum vor der Bühne im Düsseldorfer Maritim Hotel war Dagmar Daxenberger (Anm. d. Red.: geborene Weiß) noch vollkommen ahnungslos. Als Nominierte war sie zur Verleihung des „Großen Preises des Mittelstandes 2009“ gefahren. Doch dass sie gleich als Preisträgerin selbst auf der Bühne stehen würde – „damit habe ich gar nicht gerechnet“, gibt die Bocholterin zwei Tage später zu. Am Samstag nahm die Geschäftsführerin der Rudolf Ostermann GmbH für ihr Unternehmen den Mittelstandspreis der Oskar-Patzelt-Stiftung entgegen.

Deutschlandweit waren in diesem Jahr mehr als 3300 kleine und mittelständische Unternehmen für den Mittelstandspreis nominiert. Zehn von ihnen erhielten am Samstag in Düsseldorf bei einer festlichen Gala die Auszeichnung – darunter auch die Rudolf Ostermann GmbH. Das Bocholter Unternehmen ist der europaweit größte Versandhandel für Kanten und Beschläge in der Möbelproduktion.

Umsatz seit 2003 verdoppelt

Die Juroren der Oskar-Patzelt-Stiftung lobten in ihrer Laudatio die Entwicklung des Unternehmens aus dem Industriegebiet am Schlavenhorst. Seit 2003 habe Ostermann seinen Umsatz auf mehr als 75 Millionen Euro verdoppelt – „und zwar entgegen den allgemeinen Negativtrends der vergangenen Jahre, speziell auch in der Branche Holz- und Kunststoffe“, so die Laudatoren. Die „gute Liquidität und ein hohes Eigenkapital“ des Unternehmens hätten ein spontan reagierendes Marketing ermöglicht, etwa in Frankreich, Belgien oder den Niederlanden. Seit 1992 wachse die Mitarbeiterzahl jährlich um 15 Prozent. Und nicht zuletzt lobten die Juroren auch das regionale und soziale Engagement, das das Unternehmen mit einer eigenen Stiftung verwirkliche.

„Das ist eine tolle Auszeichnung, auch für unsere Mitarbeiter“, meinte Daxenberger gestern. „Schließlich steht und fällt ein Unternehmen mit den Mitarbeitern.“ Der Preis solle im November noch mal mit den Mitarbeitern gefeiert werden, kündigte sie an. Mit dem Preis würden vor allem die Anstrengungen der vergangenen Jahre gewürdigt, so Daxenberger.

Die Rudolf Ostermann GmbH wurde von der Stadt Bocholt und dem Bocholter IT-Berater Johannes Teriete für den Preis vorgeschlagen. Schon im vergangenen Jahr war die Firma bei der Preisverleihung dabei – damals wurde sie jedoch nicht als Preisträger, sondern „nur“ als Finalist ausgezeichnet (das BBV berichtete). Im Mai dieses Jahres wurde die Rudolf Ostermann GmbH dann als Bocholts „Unternehmen des Jahres 2008“ ausgezeichnet. Welcher Preis der schönere ist, kann Daxenberger nicht sagen: „Das kann man nicht vergleichen.“ Zur Trophäe des Mittelstandspreises fällt der Unternehmerin aber dennoch ein netter Vergleich ein: „Die sieht ein bisschen aus wie ein Oscar.“ (Quelle: www.bbv-net.de)